Merkel und Lange in Templin

Kurz vor Ende ihrer Amtszeit hat Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Heimatstadt Templin besucht. An dem anschließenden privaten Empfang nahm auch Bad Lippspringes Bürgermeister Ulrich Lange teil. Und der war nicht mit leeren Händen gekommen.
Die Badestadt und Templin verbindet seit dem Jahr 1990 eine Städtepartnerschaft. In der 16.000 Einwohner zählenden Stadt in der Uckermark ist Detlef Tabbert von der Linkspartei seit 2010 im Amt. Zum Empfang der Bundeskanzlerin hatte der auch seinen Badestädter Amtskollegen Ulrich Lange eingeladen; und der gehört bekanntlich der CDU an. Für Lange war es Corona-bedingt der erste Besuch in Templin seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr. „Die Chemie zwischen Detlef Tabbert und mir stimmte vom ersten Moment an“, betonte Lange nach seiner Rückkehr im Gespräch mit dieser Zeitung.

Der Besuch Merkels hätte eigentlich schon im vergangenen Jahr stattfinden sollen - anlässlich der 750-Jahrfeier von Templin. Doch die Corona-Pandemie machte den Planungen einen kräftigen Strich durch die Rechnung. Auch ein zweiter Termin musste später abgesagt werden.

Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Nur wenige Tage vor Ende ihrer Amtszeit holte Merkel jetzt ihren Besuch in Templin nach. Und die Kanzlerin zeigte sich gerührt: „Dass ich heute bei Ihnen sein darf, erfüllt mich mit Stolz“. Anschließend pflanzte sie im Bürgergarten der Stadt eine Jubiläums-Linde und legte danach den Grundstein für eine neue Kindertagesstätte. Die Kanzlerin selbst hatte in Templin von 1957 bis 1973 ihre Kindheit und Jugend verbracht. Seit 2019 ist sie Ehrenbürgerin der Kleinstadt nördlich von Berlin.

Im Anschluss an das offizielle Programm hatte Tabbert etwa 30 Gäste zu einem privaten Empfang mit der Bundeskanzlerin eingeladen. Mit dabei war auch Bad Lippspringes Bürgermeister. Ulrich Lange und Angela Merkel kennen sich bereits seit der Zeit, als die heutige Bundeskanzlerin noch Ministerin für Frauen und Jugend (1991-1994) war und Lange engagierter Jungpolitiker für die CDU im Kreis Paderborn. Seitdem hat er Merkel bei verschiedenen Bundesparteitagen oder anderen Anlässen gesehen und getroffen.

Lange nutzte den privaten Empfang, um der scheidenden Bundeskanzlerin einen besonderen Gruß aus Bad Lippspringe zu überreichen: eine Zeichnung des Paderborner Künstlers Herman Reichold, der das „Balinchen“ zum neuen Maskottchen und medienwirksamen Werbeträger der Badestadt gemacht hat. Und das Balinchen mit der bekannten „Merkel-Raute“ wendet sich auch mit einer „persönlichen Widmung“ an die scheidende Kanzlerin: „Liebe Angela Mäh…rkel, alles Gute für eine prima Zukunft“.

„Unsere Badestadt war Merkel nicht unbekannt“, freute sich Lange. Ausdrücklich lobte sie die nunmehr 30-jährige Partnerschaft zwischen beiden Städten. „Und da die noch amtierende Bundeskanzlerin künftig mehr Zeit für private Unternehmungen haben dürfte, würde ich mich freuen, sie in Zukunft einmal auch in Bad Lippspringe begrüßen zu dürfen“, so der Badestädter Bürgermeister abschließend.