Verleihung des Heimatpreises
150 Kommunen in Nordrhein-Westfalen vergeben bereits einen Heimatpreis. Die Kur- und Badestadt sollte diesem Beispiel folgen, meint die örtliche CDU. Ein entsprechender Antrag steht auf der Tagesordnung der nächsten Ratssitzung am 18. Januar.
Eigentlich sollte sich der Rat bereits vor Weihnachten mit dem CDU-Anliegen beschäftigen. Doch dann kam infolge von Corona ein erneuter bundesweiter Lockdown und die Sitzung wurde abgesagt.
"Unser Antrag für einen Heimat-Preis bleibt nichtsdestotrotz wichtig", macht der CDU-Fraktionsvorsitzende Marius Peters gegenüber dieser Zeitung deutlich. "Mit dem Preis wollen wir besonderes ehrenamtliches Engagement und unterschiedliche Verdienste für unsere Stadt besser würdigen." Der Preis ist je Jahr und Kommune mit insgesamt 5.000 Euro dotiert und wird vom Land Nordrhein-Westfalen in vollem Umfang finanziert.
Der Antrag der Badestädter Christdemokraten fußt auf einem bereits 2018 gestarteten Landesförderprogramm zur Stärkung der Heimat in Nordrhein-Westfalen. Ziel des Programms ist es nach Aussage des federführenden Heimatministeriums, "Menschen für lokale und regionale Besonderheiten zu begeistern und die positiv gelebte Vielfalt in NRW deutlich sichtbar werden zu lassen".
Ihrem Antrag hat die CDU-Fraktion bereits auch einen umfangreichen Kriterien-Katalog beigefügt. So sollen mit dem Heimat-Preis unter anderem besondere Beiträge zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes ausgezeichnet werden, ebenso Beiträge zur Stärkung und Weitergabe lokaler und regionaler Traditionen. Besonders am Herzen liegt der CDU die Pflege des Brauchtums und des kulturellen Erbes.
Nicht weniger preiswürdig sind der Fraktion speziell Maßnahmen, die "der Attraktivitätssteigerung öffentlicher oder öffentlich zugänglicher Plätze und Orte in Bad Lippspringe dienen". Auch die Vermittlung von heimatgeschichtlichem Wissen an die nachfolgenden Generationen ist den Badestädter Christdemokraten wichtig.
Der Heimat-Preis sollte nach Ansicht der CDU ausschließlich an Vereine und sonstige Institutionen verliehen werden, deren Wirken sich ganz überwiegend auf das Gebiet der Stadt Bad Lippspringe bezieht
Pro Jahr soll es bis zu drei Preisträger geben. Der erste Platz würde mit 2.500 Euro dotiert. Der zweite Preisträger bekäme 1.500 Euro und der dritte 1.000 Euro.
Gibt es nur zwei Preisträger, dann käme es zu folgender Staffelung: 3.000 Euro für den ersten Preis und 2.000 Euro für den zweiten Preis.
Vorschlagsberechtigt für die Verleihung des „Heimat-Preises“ sollten laut CDU-Antrag alle Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Bad Lippspringe sowie Vereine und
Institutionen mit Sitz im Stadtgebiet von Bad Lippspringe sein.
Die endgültige Entscheidung sollte dann das Komitee treffen, das auch für die Vergabe des Bad Lippspringer Kultur-Preises verantwortlich zuständig ist. Verliefe alles nach Plan, könnte der Heimat-Preis vielleicht schon beim Stadtfest im Herbst 2021 erstmals vergeben werden.
Aber zunächst ist aus Sicht der CDU der Bad Lippspringer Stadtrat gefragt. Damit auch die Kur- und Badestadt künftig einen Heimat-Preis verleihen kann, müsste bei der Bezirksregierung ein Zuwendungsantrag auf Übernahme der Preisgelder gestellt werden.
"Wir in Bad Lippspringe wissen um das große wie vielfältige ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger unserer Badestadt. Es ist an der Zeit, dass die Stadt diesen Einsatz auch entsprechend würdigt und öffentlich macht", sagt Barbara Mikus, Vorsitzende im Kultur- und Wirtschaftsförderungsausschuss. Dem Heimat-Preis könnte vor diesem Hintergrund eine besondere Bedeutung zukommen.